Viele Menschen vom Volk der Palästinenser fühlen sich entwurzelt und ohnmächtig angesichts ihrer Situation. Eine Frau hat ihre Gefühle aufgeschrieben.

Viele Palästinenser leben heute als Flüchtlinge im Exil. Bild hosny_salah via pixabay.com

Mona Alasadi, Syrien

Ich bin zwar in Syrien geboren und habe dort – in meinem geliebten Land – gelebt. Doch niemals werde ich meine ursprünglichen Wurzeln vergessen, die Wurzeln meiner Eltern und Grosseltern: Sie sind tief in Palästina verankert. Mein Ursprungsland wurde in Übereinstimmung mit den USA und den Vereinten Nationen eingenommen. Man nahm uns unser Land und unser Leben. Wir wurden vertrieben und über die Welt verstreut. Mein Grossvater und meine Grossmutter erzählten mir, als sie Palästina verliessen, hätten sie ihr ganzes Hab und Gut zurückgelassen.

Sie gingen fort mit leeren Händen – in der Annahme, sie kehrten innert weniger Tage zurück.

Meine Grossmutter wartet noch immer auf den Tag, an dem sie heimkehren darf. Sie ist jetzt 95 Jahre alt. Und Warten ist eines der schwierigsten Dinge im Leben.

Es gibt kein Land mit dem Namen Palästina

Was sage ich ihr, meiner geliebten Grossmutter? Es gibt kein Land mehr, das Palästina heisst. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, sprach von einem «Jahrhundertdeal», was seine Pläne für Nahost betrifft. Wir haben kein Recht, in unser Land zurückzukehren, also gibt es kein Land mit Namen Palästina. Hier geht eine Wahrheit verloren, das enttäuscht mich tief. Stellen Sie sich vor, jemand nimmt Ihnen Ihr Haus, Ihr Land, Ihre Identität. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?


Fussnote: Mona Alasadis Vorfahren stammen aus Palästina. Während des Krieges, 1984, kamen sie nach Syrien. Die Autorin ist in Damaskus, der Hauptstadt Syriens, geboren und hat bis 2016 dort gelebt. Ein Grossteil des palästinensischen Volkes gilt bis heute als Flüchtlinge. Die Mehrheit lebt als Emigranten vor allem in arabischen Staaten.

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