Derzeit gleicht unser Alltag dem Szenario aus einem Horrorfilm. In unseren Haushalten schallen jeden Abend aus den Fernsehern die aktuellen Zahlen zu den Corona-Todesfällen, welche uns mit Sorge und Angst in die Zukunft blicken lassen.

Bild von Juraj Varga auf Pixabay

Von Özcan Tümen, Türkei

Das Coronavirus; es ist nicht nur eine Krankheit, vielmehr scheint es sich zu einem mutierten Monstrum entwickelt zu haben, welches die Staaten, die Wissenschaft sowie die Menschheit in einen beklemmenden Zustand der Verzweiflung und Hilflosigkeit treibt.

Wie kommt es zu dieser Krankheit Covid-19, welchen Ursprung hat das Coronavirus?

Werden wir Zeugen einer spontan auftretenden Mutation der Natur oder erleben wir doch einen Wandel der Kriegsformen: Nämlich den Wandel vom bewaffneten zum biologischen Krieg?

Tatsache ist, dass die Frage eine Verschwörungstheorie beinhaltet und allein aus diesem Grund unbeantwortet im Raum stehen bleiben wird. Die Zeit sollte uns die Antwort bringen.

Mit dem schleichenden Eintritt des Coronavirus in unseren Alltag tritt plötzlich ein fast schon panisches Verhalten in der Gesellschaft auf; das Bedürfnis, sich massig mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln einzudecken. So stellt sich für mich die Frage: «Befinden wir uns im Krieg und ich habe es nicht mitbekommen?».

In der Not die Ruhe bewahren

Gerade solche Verhaltensweisen, die sich in der Gesellschaft manifestieren, sind die typischen Merkmale bei Eintritt einer Notsituation, wie sie zum Beispiel vor oder nach einem Krieg auftreten. So führte uns bereits die Geschichte mehrmals lehrreich vor Augen, dass Zeiten von Wirtschaftskrisen, Völkermorden, gewaltsamen Vertreibungen oder auch natürlichen Migrationen einen Sturm der Flüchtlingswelle nach sich ziehen. Dieses lehrreiche Thema diente demzufolge als Lieferant für viele literarisch-historische Werke und konnte so von Generation zu Generation weitervermittelt werden.

Obwohl wir nicht annähernd in einer vergleichbaren Situation stecken, stellt sich die Frage, aus welchem Grund sich die Menschen derart panisch verhalten?

Vermutlich ist es das Wissen, dass nach historischen oder kürzlich erfolgten Ereignissen (Zeiten von Kriegen oder auch Krisen), eine Notsituation wie zum Beispiel Hungersnöte und Armut, die unmittelbaren Folgen sind. Dieses Wissen treibt die Bevölkerung in den Gedanken der Angst und Verzweiflung, welches den Willen und das Bedürfnis, sich massig und rasch mit den lebensnotwendigen Dingen eindecken zu wollen, stärkt und weckt.

In Folge dessen waren innerhalb kürzester Zeit die Supermarktregale leer.

Mit der Zeit lernen wir auch hiermit umzugehen.

Demokratie weiterhin bewahren

Und wieder werden alle möglichen Mittel der Technologie genutzt (insbesondere durch China) um die an Covid-19 erkrankten Personen sowie die in nahem Kontakt zu diesen stehenden Personen zu observieren und zu verfolgen. Sofort kommt mir hierbei George Orwells Roman «1984» in den Sinn.

Dort wird uns vor Augen geführt, dass die technologische Entwicklung in den Händen des herrschenden Regimes als Instrument, nämlich zum Dirigieren, Lenken und Überwachen der Bevölkerung genutzt wurde. Dies beweist uns, dass die technologische Entwicklung ein hohes Mass an gefährlichem Potential besitzt.

Möglicherweise sollten wir uns auf härtere Szenarien vorbereiten.

Sofern wir die demokratischen Kontrollinstrumente nicht verstärkt weiterentwickeln, kann es zur unkontrollierten Entwicklung von nicht staatlich anerkannten Gruppierungen in den Gemeinschaften führen, wodurch die öffentliche und rechtliche Sicherheit der Bürger nicht mehr garantiert und gewährleistet werden könnte.

Ob wir in diesem Fall noch Privatsphäre haben werden, ist fraglich. Nun lernen wir in der Zeit von Corona auch dies.

Menschlichkeit bewahren

Das bisherige Arbeitstempo, sowie -pensum begrenzte und bestimmte bereits unsere individuelle Planung und sozialen Aktivitäten. Im Zuge der aktuellen Massnahmen, zum Beispiel der Isolation, erfahren wir nun einen weiteren radikalen Einschnitt und Begrenzung in unserem Leben.

Dies bedeutet eine zwangsläufige Isolation in den eigenen Wänden mit der Notwendigkeit, plötzlich seine gesamten Gewohnheiten ändern zu müssen und ständig mit der Familie zusammen zu sein. Dies könnte im schlimmsten Falle dazu führen, dass es bestehende Konflikte neu entfacht oder verstärkt werden oder es gar zu häuslicher Gewalt kommt.

Egal aus welcher Sichtweise wir diese Zeit betrachten, wir durchleben eine tragische Zeit.

Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Menschen sich in jeder Hinsicht unterstützen, hilfsbereit sind und sich den Schwachen gegenüber solidarisch verhalten.

Für den einen erwächst aus der neuen Situation eine neu gewonnene Erkenntnis, für den anderen ist diese Feststellung bereits schon immer gegenwärtig.

Unser starkes Wesen wird uns die Kraft geben um unsere Gesundheit und unser Umfeld weiterhin schützen zu können. Denn auch diese beschwerliche Zeit können wir mit so wenig körperlichen wie seelischen Wunden als möglich überwinden.

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